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Zusammenfassung | Überblick | Literatur

Zusammenfassung:

Dieser Teil des e-learning-Kurses "about facs" gibt einen Überblick über die Kodierung mit dem Facial Action Coding System. Er dient somit als Hilfestellung beim Erlernen von FACS. Er ersetzt nicht das Manual, erleichtert und ergänzt aber die Arbeit mit diesem.

Das Facial Action Coding System (FACS) wurde von Paul Ekman und Wallace Friesen entwickelt; entwickelt mit dem Ziel, ein zuverlässiges und objektives Instrumentarium zur Erfassung des mimischen Ausdrucks zur Verfügung zu haben. Die basics stellen den theoretischen Hintergrund des Kodiersystems FACS dar.

Nach Ekman sind mehrere Komponenten an der Entstehung einer Emotion beteiligt:

  • ein Affektprogramm, das die emotionalen Reaktionen steuert,
  • ein Bewertungssystem,
  • ein Auslöser,
  • Darbietungsregeln und
  • ein Coping-Prozess.

Was ein Gefühl auszeichnet, sind die Besonderheiten des Auslösers, des Bewertungsprozesses, des Teils des Affektprogramms, der ausgelöst wurde, sowie der Bereiche in den Reaktionssystemen, die kontrolliert oder unkontrolliert ablaufen.

Der mimische Ausdruck von Gefühlen ist zwar aufgrund von Unterschieden bezüglich Auslösern, Darbietungsregeln und Konsequenzen kulturspezifisch erlernt, es gibt jedoch eine Reihe kulturübergreifender Formen des emotionalen Gesichtsausdrucks, wozu insbesondere die Primäremotionen gehören.

Die Bewegungen einzelner Gesichtsmuskeln rufen beobachtbare Veränderungen im mimischen Erscheinungsbild hervor. Auf der Grundlage der Gesichtsmuskeln wurde das Facial Action Coding System FACS von Paul Ekman und Wallace Friesen entwickelt. FACS ist ein zuverlässiges und objektives Instrumentarium zur Erfassung des mimischen Ausdrucks. Dazu wurden innerhalb von FACS die kleinsten Bewegungseinheiten, die sogenannten Action Units, definiert. Ein mimisches Erscheinungsbild wird mittels dieser Action Units kodiert. Mit FACS können sämtliche beobachtbaren Bewegungen im Gesicht erfasst und genau beschrieben werden. FACS ist eine objektive Methode, da Beschreibung und Interpretation der mimischen Aktivitäten getrennte Schritte darstellen. Erst nach der Beschreibung der mimischen Aktivitäten anhand von Action Units werden in einem zweiten Schritt die kodierten Action Units mit Hilfe eines Auswertungsprogramms Emotionen zugeordnet. Diese Zuordnung beruht auf einer Vielzahl von interkulturellen Studien.

EmFACS, als Variante von FACS, erfasst nur diejenigen Action Units, für die es einen empirisch nachweisbaren Zusammenhang mit Emotionen gibt. Action Units, die nachweislich nicht am mimischen Ausdruck einer Emotion beteiligt sind, werden nicht kodiert.

Überblick:

Ziel dieses Kapitels ist es, den theoretischen Hintergrund zu FACS darzustellen.
Das Kapitel im Überblick:

  • Einleitung: Die Einleitung geht auf den Stellenwert des Gesichtsausdruck als ein Medium der nonverbalen Kommunikation ein.

  • Ekmans neurokulturelle Theorie der Emotionen: Hier werden die Komponenten beschrieben, die nach Ekman an der Entstehung einer Emotion beteiligt sind.

  • Universalisten-Relativisten-Debatte: Hier wird die Frage aufgeworfen, ob der Gesichtsausdruck angeboren oder erlernt ist. Verschiedene Ansichten werden diskutiert, Studien von Ekman werden vorgestellt.

  • FACS als Forschungsmethode: Hier wird auf die Entwicklung von FACS als Erfassungssystem für mimische Aktivitäten eingegangen. Es werden die Kennwerte von FACS beschrieben, es wird erläutert, wie die mimischen Aktivitäten interpretiert werden. Außerdem werden die Gütekriterien von FACS als Forschungsmethode dargelegt. Und schließlich wird EmFACS als eine besondere Variante beschrieben.


Literatur:

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Tomkins, S. S., McCarter, R. (1964). What and where are the primary affects? Some evidence for a theory. Perception, Motivation, Skills, 18, (19-58)

Weiterführende Literatur zu den Bereichen Emotionspsychologie und Beziehungsregulation, sowie Medienpsychologie, finden Sie in den Publikationslisten der Institutsmitglieder:
Jörg Merten
Frank Schwab

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