Da das
Erlernen und die Kodierung von FACS-Action Units sehr aufwendig
und zeitintensiv, und auch nicht immer in diesem Ausmaß
notwendig sind, haben Ekman und Friesen eine auf die Messung
von Emotionen spezialisierte, bisher unveröffentlichte
Kurzfassung von FACS erarbeitet, die EmFACS (Emotional Facial
Action Coding System) genannt wird. EmFACS erfasst nur AU's
für die es einen empirisch nachweisbaren Zusammenhang
mit Emotionen gibt. "EmFACS focuses just on those facial
actions for which there already is good evidence of their
relevance to emotion." (Ekman, 1997, S. 480). Action
Units, die nachweislich nicht am mimischen Ausdruck einer
Emotion beteiligt sind, werden nicht kodiert. Auf diese Weise
werden alle Gesichtsbewegungen abgebildet, die reine, vermischte,
kontrollierte, vorgetäuschte und maskierte Gefühle
ausdrücken (Ekman, 1989; Ekman, Irwin, Rosenberg &
Hager, 1995).
Für
EmFACS-Kodierungen wird also nur eine Auswahl der Standard
Action Units verwendet, für deren Erfassung es wiederum
spezielle Regeln gibt. Wichtig ist noch zu erwähnen,
dass auch bei dieser Methode - und obwohl hier explizit Emotionen
erfasst werden - die Messung der mimischen Aktivitäten
von deren Interpretation getrennt ist, um die Objektivität
zu gewährleisten. Nach Ekman (1988) liegt die Reliabilität
bei dieser Methode zwischen dem Kodieren regelmäßig
über .80. Insgesamt kann durch EmFACS eine deutliche
Verkürzung der Kodierzeit erreicht werden. Nach Ekman
(1988) sinkt die zur Kodierung benötigte Zeit bei EmFACS
auf ein Zehntel des zeitlichen Aufwandes bei der FACS-Kodierung.
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